Interior Design-Podcasts mit Kate Watson-Smyth
Eine zufällige Lücke auf den Immobilienseiten ihres früheren Arbeitgebers führte dazu, dass sie regelmäßig über die Situation auf dem Immobilienmarkt schrieb. So begann sie, über Inneneinrichtung zu schreiben. Vor acht Jahren startete sie „Mad About The House“. Nach einem Blog, zwei Büchern, einem dritten für nächstes Jahr und mehreren erfolgreichen Kooperationen gilt Kate als Expertin für alles, was für Ihr Zuhause inspirierend sein könnte. Wir besuchten Sie in ihrem Haus im Norden von London, um etwas über Design, Ausmisten, die Entdeckung Ihres eigenen Stils und ihre Hörgewohnheiten zu erfahren.
1. Wann haben Sie Ihre Leidenschaft für Inneneinrichtung entdeckt?
Schon in meiner Kindheit habe ich es geliebt, Möbel neu zu arrangieren, und war bekannt dafür, dass ich bei Freunden zu Hause die Position von Tischen oder Kissen verändert habe, während sie auf der Toilette waren. Aber richtig ernst wurde es erst, als ich anfing, regelmäßig für den Immobilienteil von The Independent zu schreiben. Damals erhielt ich Broschüren mit der Post, da noch niemand auf die Idee gekommen war, sie per E-Mail zu verschicken, und es wurde nie langweilig, die Häuser anderer Leute anzusehen. Als Journalistin hatte ich auch Zugang zu den Denkansätzen von Koryphäen auf diesem Gebiet und saugte all dieses Wissen auf.
"Hotelprospekte sind besonders nützlich, da man dort Ideen findet, wie man sein eigenen Schlafzimmer einrichten kann."
2. Woher beziehen Sie Ihre Inspiration?
Ganz unterschiedlich. Ich liebe Hotelzimmer und Restauranttoiletten, da bei beiden ein oft kleiner Raum geschickt aufgepeppt werden muss. Hotelprospekte sind besonders nützlich, da man dort Ideen findet, wie man sein eigenen Schlafzimmer einrichten kann. Genauso bieten Fotos eine Quelle der Inspiration – Wes Andersen und Slim Aarons sind besonders beliebt, aber auch Mode und Fachmessen wie die Maison & Objet in Paris oder die Mailänder Möbelmesse.
Ich denke, wenn ich auf einer einsamen Insel wäre, bräuchte ich eine Kopie von Grand Budapest Hotel, denn jedes Bild ist eine Inspiration. So könnte ich mir jeden Tag aufs Neue die Langeweile vertreiben. Außerdem ist das einer meiner Lieblingsfilme.
3. Sie haben kürzlich Ihren eigenen Podcast „The Great Indoors“ gestartet. Worum geht es darin?
Sophie Robinson und ich sind seit einigen Jahren befreundet, und hatten das Gefühl, dass es eigentlich keine Podcasts gab, die eine Fülle von professionellen Ratschlägen zum Thema Inneneinrichtung in einem leicht verständlichen Format vermitteln. Jede Woche diskutieren wir ein „neues“ Thema, Trends und Neuheiten, oder wir beschäftigen uns mit der Frage, ob teure Farbe ihr Geld wert ist oder wie man Muster kombiniert und warum weiße Farbe verboten werden sollte – einfach, um Rat und Hilfe anzubieten – und schließlich geben wir Tipps, wie man einen Raum oder einen Teil eines Raumes plant. Es ist eine angeregte Unterhaltung und es wird viel gelacht und wir sind oft unterschiedlicher Meinung, was den meisten Leuten am besten gefällt!
4. Wann und wo hören Sie sich am häufigsten Podcasts an?
Zeit zum Zuhören ist für mich sehr kostbar, da ich den größten Teil des Tages schreibe, und beim Schreiben habe ich am liebsten meine Ruhe. Ich muss mir also Zeit nehmen, vielleicht beim Mittagessen oder wenn ich im Auto sitze. Ich weiß, dass viele Leute gerne Podcasts hören, wenn sie pendeln oder mit dem Hund spazieren gehen. Aber da ich beides nicht mache, funktioniert das nicht für mich. Ich hasse außerdem Kopfhörer und finde sie sehr unbequem, sodass ich Musik oder Podcasts nur dann hören will, wenn ich zu Hause bin und sie laut abspielen kann.
5. Welche Podcasts hören Sie sich gerade an?
Wenn ich ehrlich bin, höre ich häufiger Radio als Podcasts, die ich gerade erst entdeckt habe. Mir gefällt die Zufälligkeit des Radios – man kann es einschalten und weiß nie, was man hören wird. Auf diese Weise kann man Neues entdecken und etwas über Themen erfahren, von denen man nie wusste, dass sie einen interessieren, bis man mehr darüber hört.
Ich mache mir ein wenig Sorgen darüber, dass wir heute alles, was wir hören und sehen, organisieren können, denn auf diese Weise wenden wir uns eher nur Inhalten zu, von denen wir wissen, dass sie uns gefallen werden. Aus diesem Grund vermisse ich Zeitungen – man kann eine Seite umblättern und eine wirklich interessante Geschichte über Sport oder Autos oder etwas anderes lesen, was man normalerweise eher langweilig findet.
Aus diesem Grund bin ich ein großer Fan von Radio 4. Ich höre diesen Sender jeden Morgen vor dem Aufstehen, obwohl mich das was ich höre häufig eher wütend macht. Nachmittags höre ich auch gern Radio 2 – ich kann nicht glauben, dass Steve Wright immer noch da ist – ich habe ihn schon zu Schulzeiten gehört, und das fühlt sich auf eine beruhigende Weise bekannt an.
Ich liebe auch die Komödien um 6.30 Uhr auf Radio 4 – Just A Minute ist ein absoluter Favorit unserer Familie.
Wie gesagt, ich bin immer noch dabei, Podcasts zu entdecken – ich mag Hashtag Authentic von Sarah Tasker, Control Alt Delete von Emma Gannon – die beide häufig mit interessanten Frauen sprechen. Bis jetzt habe ich noch keinen gefunden, der mich als 50jährige Unternehmerin, die Mode, Inneneinrichtung und Bücher liebt, wirklich anspricht. Vielleicht muss ich noch einen starten ...
6. Bitte nennen Sie Ihre Top-Podcasts zum Thema Inneneinrichtung.
Hashtag Authentic
Control Alt Delete
Round The Houses mit Sarah Beeny
The Inside Stylists mit Emma Morton Turner
Inside and Out mit Lisa Dawson und Dee Campling
Reading in Heels mit Alice Revel
The Great Indoors, ein Podcast, den Kate zusammen mit Sophie Robinson moderiert